Deine Laune ist im Keller, du hast übermäßig Hunger und deine Haut ist mal wieder eine Katastrophe – und das nur aufgrund deiner Hormone?! Nicht selten schieben wir oder andere unser Unwohlsein auf unsere Hormone. Das mag ein wenig klischeehaft klingen, aber tatsächlich spielen unsere Hormone dabei eine wichtige Rolle. Das Gute daran ist, dass man seinem Hormonhaushalt nicht hilflos ausgeliefert ist, sondern mit der richtigen Ernährung positiv beeinflussen kann.
Was machen Hormone?
Hormone sind wichtige Botenstoffe, die im unserem Körper vielfältige Abläufe regulieren. Sie übermitteln Informationen von Organen und Gewebe an andere. Ob Verdauung, Stoffwechsel, Zyklus, Schlaf, Laune und Lust – Hormone haben überall ihre Finger im Spiel. Unser Körper hat natürlicherweise seinen eigenen Rhythmus bei der Hormonproduktion. Äußere Einflüsse wie Emotionen, Stress und Ernährung haben jedoch Einfluss auf unseren Hormonhaushalt. Und auch Medikamente bringen unsere Hormone ordentlich durcheinander, nicht nur während der Einnahme, sondern auch, wenn man die Einnahme beendet. So benötigt dein Körper nach dem Absetzen der Pille ca. 6 Monate, um sich wieder einzupendeln. Dabei ist die Balance unseres Hormonhaushalts wichtig, denn sind unsere Hormone im Gleichgewicht, geht es uns in der Regel gut, wir sind ausgeglichen und fit. Sind die Hormone durcheinander, zeigen sich Symptome wie Erschöpfung, Stimmungsschwankungen, Haarausfall, Hitzewallungen und Gewichtsprobleme.
Ernährung und der Hormonhaushalt
In manchen Lebensphasen wie auch zyklusbedingt ist es nicht ungewöhnlich, dass unsere Hormone ein wenig aus der Reihe tanzen. Trotzdem haben wir über unsere Ernährung Einfluss auf unseren Hormonhaushalt. Es gibt es Lebensmittel, die sich positiv aber auch negative auswirken. Bei einer hormonoptimierten Ernährung wird auf belastende Lebensmittel verzichtet und auf diejenigen fokussiert, die unserem Hormonhaushalt guttun. Lebensmittel, wie raffinierter Zucker, einfache Kohlenhydrate, entzündungsfördernde Nahrungsmittel (wie Gluten), Milchprodukte und Alkohol belasten die Leber und sorgen dafür, dass die Bauchspeicheldrüse zu viel Insulin ausschüttet. Hieraus kann eine Insulinresistenz der Körperzellen folgen, die aktuellen Studien zufolge unter anderem in Zusammenhang mit der Östrogenproduktion steht. Östrogene sind weibliche Geschlechtshormone, die neben dem Menstruationszyklus, den Knochenbau, die Herz-Kreislauf-Gesundheit sowie unsere Gefühle und Stimmungen beeinflussen. Ein Östrogenüberschuss kann zu Wassereinlagerungen, Akne, einem unregelmäßigen Zyklus, Reizbarkeit, Kopfschmerzen und Gewichtszunahme führen. Daher ist es wichtig mit den richtigen Lebensmitteln deine Hormone ins Gleichgewicht zu bringen.
Die richtigen Lebensmittel
Alles Schlechte vom Speiseplan zu streichen ist nicht nur keine schöne Vorstellung, sondern mitunter auch nicht praktikabel. Wer möchte schon immer nur verzichten? Da manche Lebensmittel wertvolle Inhaltsstoffe besitzen, die ein verschobenes Hormongleichgewicht wieder stabilisieren können, wollen wir dir lieber zeigen, was du in deine Ernährung integrieren solltest.
Leinsamen
Leinsamen sind nicht nur reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und Ballaststoffen. Sie enthalten auch sekundäre Pflanzenstoffe, die sogenannte Lignane, welchen einen regulierenden Effekt auf den Östrogenspiegel haben. Du kannst Leinsamen nicht nur im Müsli oder als Topping auf Salat verwenden. Auch als Mehlersatz liefern Leinsamen die hilfreichen Lignane.
Grünes Blattgemüse
Eisen versorgt nicht nur unser Blut mit Sauerstoff, sondern hält auch unseren Hormonhaushalt stabil. Ein Eisenmangel wirkt sich somit negativ auf unsere Hormone aus. Grünes Blattgemüse, wie Spinat, Grünkohl, Feldsalat uns Mangold, ist reich an Eisen kann somit helfen, unseren Hormonhaushalt auszugleichen. Wie wäre es also mal mit einem grünen Smoothie zum Frühstück?
Kreuzblütler-Gemüse
Kreuzblütler enthalten eine sekundären Pflanzenstoff namens Indol-3-Carbinol, der antioxidativ wirkt und dem Körper hilft, überschüssiges Östrogen zu eliminieren. Damit werden Kreuzblütler zur richtigen Hormonreinigern. Zu den Kreuzblütlern gehören Rosenkohl, Brokkoli, Kohl, Blumenkohl, Pak Choi und Grünkohl, welche gerne häufig auf deine Teller Platz finden dürfen.
Ingwer
Ingwer regt nicht nur den Stoffwechsel sowie die Fettverdauung an. Es reduziert ebenso die schädlichen Xenoöstrogene, die wir vermutlich über Verpackungsrückstände aus Kunststoff mit unserem Essen zu uns nehmen. Xenoöstrogene sind chemische Verbindungen mit östrogenartiger Wirkung bei Frauen und Männern. Die Inhaltsstoffe des Ingwers helfen dabei, den natürlichen Östrogenhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Beeren
Obst mit geringem Fruchtzuckergehalt hilft dabei, den Blutzucker und damit auch die Hormone zu regulieren. Vor allem Beeren enthalten sowohl Östrogen als auch Progesteron und können so etwa während der Menopause den Mangel an diesen Hormonen ausgleichen. Beeren enthalten zudem wertvolle Antioxidantien, die unsere Zellen vor Schäden durch schädliche freie Radikalen schützen und unser Gewebe gesund halten. Ein Müsli mit frischen Beeren und einer guten Portion Leinsamen ist beispielsweise ein guter Start in den Tag.
Sojabohnen
Sojabohnen sind reich an Isoflavonen und Lignane, die zu den sogenannten Phytoöstrogenen zählen. Sojabohnen und Produkte daraus, wie Tofu, können dabei helfen den Hormonspiegel auszubalancieren und auch Wechseljahresbeschwerden lindern. Neben Tofu bringen auch Sojamilch und Sojacreme als pflanzliche Sahnealternative die Hormonbooster in deine Küche.
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