Glucomannan - was steckt hinter dem Superfood?

Wer kennt es nicht? Den Kampf gegen die kleinen Pölsterchen, die über die Wintermonate auf den Hüften gelandet sind. In den Zeitschriften finden sich Rezepte und Tipps, um über das Frühjahr wieder in Form zu kommen. Und auch diverse Präparate, die beim Abnehmen helfen sollen, finden sich in den Regalen der Drogerie. Aber was hilft tatsächlich? Und was steckt hinter den vermeidlichen Superfoods? Eines, das wirklich hilft, wollen wir dir näher bringen: Glucomannan.

Was ist Glucomannan?

Glucomannan ist ein unverdauliches, komplexes Kohlenhydrat, ein Ballaststoff, der aus der Wurzel der japanischen Konjak-Pflanze gewonnen wird. Das Stärke ähnliche Glucomannan ist ein weißes bis leicht bräunliches, geruchs- und geschmackloses Pulver. Da es in heißem wie kaltem Wasser löslich ist und stark wasserbindende Fähigkeiten besitzt, kann es als Verdickungsmittel für viele Speisen, wie Nudeln, Smoothies und Puddings verwendet werden. In der traditionellen japanischen Küche hat es seinen festen Platz, in der es ganze Speisen gibt, die zum Großteil aus Glucomannan bestehen. Obwohl Glucomannan eine Kohlenhydrat-Kette ist, macht es nicht dick. Denn im Gegensatz zur Stärke wird Glucomannan zum großen Teil unverdaut wieder ausgeschieden.
Die wichtigste Eigenschaft des Glucomannan ist seine Fähigkeit, Flüssigkeiten zu binden. Zusammen mit Wasser vergrößert sich das Volumen von Glucomannan um ein 50faches.

Wie hilft Glucomannan beim Abnehmen?

Im Grunde wird das Volumen des Magens reduziert. Wie beschrieben, kann Glucomannan die 50-fache Wassermenge binden. So werden 5 ml Glucomannan mit ausreichend Wasser zu einem Volumen von 250 ml. Nimmt man ca. 30 Minuten vor dem Essen Glucomannan mit ausreichend Wasser ein, quilt dieses im Magen zu einer zähen Masse auf und signalisiert diesem eine weitgehende Füllung. Das aufgequollene Glucomannan schränkt so die Aufnahmekapazität des Magens ein und man wird beim Essen schneller satt. Häufig essen wir zu viel, da das Sättigungsgefühl erst ca. 20 Minuten nach dem ersten Bissen eintritt. Wenn jedoch schon zuvor Glucomannan eingenommen wurde, ist das Sättigungszentrum bereits aktiviert und die Mahlzeit fällt durch das früher eintretende Sättigungsgefühl geringer aus. Bei konsequenter Anwendung kann Glucomannan so einen großen Beitrag zur Gewichtsreduktion leisten.

Aber Glucomannan kann noch mehr!

Glucomannan ist ein wertvoller, unverdaulicher Ballaststoff, der bei der Verdauung weder aufgenommen noch zersetzt wird. Von den Darmbakterien des Dickdarms wird Glucomannan jedoch als Nahrung genutzt,  sodass es positiv auf die Darmgesundheit wirkt und die Darmtätigkeit anregt, wovon Personen mit Verstopfungen profitieren können. Zudem verlangsamt Glucomannan die Verdauung im Darm, wodurch beispielsweise Stärke langsamer zu Zucker gespalten wird, der so weniger schnell in die Blutbahn gelangt. Hieraus wird ein günstiger Effekt von Glucomannan auf Stoffwechselerkrankungen, wie Diabetes, angenommen. In Laborversuchen fand man heraus, dass Glucomannan das Wachstum bestimmter nützlicher Darmbakterien, wie Bifidobakterien und Laktobazillen, fördert und das Anhaften schädlicher Bakterien an der Schleimhaut blockiert, wodurch die Ausscheidung von Staphylokokken, Clostridien und Salmonellen gefördert wird. Die Darmbakterien, die Glucomannan als Nahrung nutzen, produzieren kurzkettige Fettsäuren, die nicht nur der Darmwand Energie liefern, sondern auch entzündungshemmend wirken und den Darminhalt ansäuern, was wiederum schlechte Bakterien unterdrückt. Erste Studien zeigen, dass Glucomannan antioxidativ wirkt und körpereigene antioxidative Enzyme aktiviert, welche freie Radikale abgefangen, die oxidativen Stress auslösen und Bestandteile der Zellen zerstören. Zudem wird angenommen, dass es den Blutdruck senkt und das Cholesterin verringert, indem es die Ausscheidung von Gallensäuren fördert. Diese sind für die Aufnahme von Cholesterin nötig und für Neubildung dieser Gallensäuren wird Cholesterin aus dem Blut verbraucht. So sinkt der Cholesterin-Spiegel auf natürliche Weise.

Wie viel Glucomannan brauchen wir?

Für Glucomannan sind keine Werte für den täglichen Bedarf festgelegt, da es als Ballaststoff nicht lebensnotwendig ist. Ballaststoffe haben jedoch eine wichtige Funktion für die Gesundheit. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt daher Erwachsenen mindestens 30 Gramm Ballaststoffe täglich zu sich zu nehmen – ein Wert, den weniger als ein Viertel der Deutschen erreichen. Glucomannan kann zur Versorgung mit Ballaststoffen beitragen. Eine Verminderung des Körpergewichts wird laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit erreicht, wenn mindestens 3g täglich, in 3 Portionen von je 1 g, mit 1-2 Gläsern Wasser vor einer Mahlzeit eingenommen werden.

Wenn man also Glucomannan unterstützend zu einer Diät einnimmt, kann man sich, neben den positiven gesundheitlichen Effekten, über schnellere und signifikantere Effekte freuen und das Hungergefühl sollte sich deutlich verringern!

Bildrechte: ©Pexels

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